Der Wettbewerb

Seit dem Jahr 1994 führt Timber Construction Europe alle zwei Jahre die Zimmerer-Europameisterschaft durch. Wie auch bei den nationalen Berufswettbewerben müssen bei der EM in einer bestimmten Zeit anspruchsvolle Dachstuhlmodelle oder Holzpavillons gebaut werden, die anschließend von einer Expertenjury bewertet werden. Ziel ist es, den besten Zimmerer und die beste Zimmerer-Nation Europas zu ermitteln. Teilnahmeberechtigt sind Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung im Zimmererberuf und solche, die das Alter von 24 Jahren noch nicht überschritten haben.

 

Ausbildungsleistung und Erfahrungsaustausch

des europäischen Holzbaus

 

Mit der Timber Construction European Championship will Timber Construction Europe das Berufsbild des Zimmerers in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rücken und auf die Ausbildungsleistung des Holzbaus in Europa hinweisen. Sie gibt einen Überblick über den Ausbildungsstand im Zimmererhandwerk in den einzelnen Teilnehmerstaaten. Außerdem werden mit dem europäischen Berufswettbewerb die Nachwuchskräfte im Holzbau gefordert, Bestleistungen weit über Meisterniveau im Wettbewerb zu zeigen. Der Berufswettbewerb bietet die Möglichkeit, die Vorzüge einer Berufsbildung herauszustellen und gibt einen Überblick über den Ausbildungsstand im Zimmerergewerbe in den einzelnen Teilnehmerstaaten. Er soll zu einem länderübergreifenden Erfahrungsaustausch beitragen.

 

Championship Open / Einladungswettbewerb

Parallel zum Europäischen Berufswettbewerb findet ein Einladungswettbewerb „Championship Open“ statt, zu dem alle Länder eingeladen sind, die an der Zielsetzung des Europäischen Berufswettbewerbs interessiert sind und sich zunächst über den Leistungsstand näher informieren möchten. Er hat fachlich ein geringeres Niveau.Die teilnehmenden Länder entsenden maximal drei Zimmerer / Zimmerinnen zur Europameisterschaft. Der Einladungswettbewerb wird ausschließlich als Einzelwettbewerb durchgeführt. Teilnahmeberechtigt sind Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung im Zimmererberuf und solche, die das Alter von 24 Jahren noch nicht überschritten haben. 

Die Aufgbenstellung

Bei der EM muss eine anspruchsvolle Holzkonstruktion, zumeist ein Dachstuhlmodell, erstellt werden. Die Teilnehmer müssen in der vorgegebenen Zeit von 22 Arbeitsstunden folgende Aufgaben selbständig lösen:

  • Aufriss, Austragen und Zusammenbauen von Dachkonstruktionen,
  • Austragen von Grat- und Kehlsparren auf vieleckigen, rechteckigen oder quadratischen Grundrissen mit gleichen oder ungleichen Neigungen, Konstruieren von Turmdächern samt Anpassung an die allgemeine Dachkonstruktion.
  • Anreißen von Hölzern anhand einer vorgegebenen Einzelteilzeichnung (Abbundplan).

Folgende Arbeitstechniken kommen für die Aufgabenlösung in Frage:

  • Aufriss einer Dachkonstruktion in Grundriss und Profil,
  • Erstellen der Austragung, wobei jedes geforderte Holz in seiner wahren Form vorzufinden sein muss,
  • Bestimmen aller zur Ausführung der Arbeiten notwendigen Maße, Längen, Schnitte, Winkel und Schmiegen,
  • Reißen und Übertragen der wahren Längen und Abschnitte auf die Holzstücke (Anreißen aus Aufriss bzw. aus Einzelteilzeichnung),
  • Bearbeiten der Werkstücke (Abbinden),
  • Montieren und Befestigen aller Holzteile des Bauwerks (Aufrichten).

Die endgültige Aufgabe wird unmittelbar vor Beginn einer Europameisterschaft von der Bewertungskommission festgelegt. Jedes teilnehmende Land kann zuvor einen Vorschlag unterbreiten. Aus dieser Gesamtheit wählen die Experten die endgültige Aufgabe und wandeln sie zumeist in Details noch kurzfristig um.